Eingespannt und aufgehoben
zwischen der schweren Arbeit auf dem Bau
und dem Glück, das nur die Lust schenken kann.
Der Traum, den der flackrige Schreibblock signalisiert,
ist der Anriss zu einer gigantischen Ausschweifung.
Der Traum tritt dir als wüste Fantasie,
als diesseitige Glückserfüllung entgegen.
Es ist eine Diagnose auf Distanz.
Ihr nackter Leib wird zu einem strahlenden Lichtkörper.
Es ist ein Sieg des Lichtes und der schrankenlosen Wunscherfüllung.
Es gibt kein Entkommen, leichtfüßige Grazien umschwirren dich.
Alle Engel sollen fallen.
Eine Höllenmission ist dir aufgetragen.
Du erblickst die existentielle Grundfigur, die synchrone Bedeutungsversion.
Jene weihevoll eindunkelnde Ordination hat eine innere Notwendigkeit.
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LESEPROBE
Der Vater ist im Krieg geblieben. Du weißt darüber fast nichts.
Sein Verschollensein ist nicht aufzuklären.
Er kam in den letzten Kriegswirren ums Leben, die Stunde ist grob umrissen.
1945 ist in Stein gemeißelt. Deine Leidenschaft ist von Schwermut geprägt,
eine Leidenschaft, zu der man ins Grab steigen muss.
Doch ein Grab gibt es nicht. Du hast ein Grab in den Wolken.
Die Schreckensbilder, die Bombengräuel wagen sich vor, absolut Schreckliches, Dramatisches ist passiert.
Trümmer, Kaputtes und Desolates türmte sich zuhauf.
Der widerliche Geruch der Leichen will nicht weggehen.
Du musst es hinter dir lassen, bist du doch noch einmal davongekommen.
Wir sind einfach Kreaturen. Schwarze Fleischfliegen bedrängen dich.
Die Schmach sitzt tief. Man hat es über. Man beschränkt sich.
Das Morgen zählt nicht mehr. Du gingst durch eine Höhle.
Du arbeitest verbissen, reißt dir den Arsch auf. Das Entsetzliche gibt sich furchtbar.
Betont Hässliches formiert sich, schmutzig Schlimmes maßregelt dich.
Im ausgehobenen Areal sieht es finster aus, man kann sich in seine Tiefe stürzen.
Die erste Bauetappe ist erdig, scheußlich saturiert.
Eine Symphonie des Drecks scheißt dich an.
Die Hammerschläge wüten. Die Einrüstung steigt auf.
Wo immer das Harsche sich dir um die Ohren haut, dürfen Ziegel neue Räume anführen.
Die preußische Dienstauffassung ist kein geschenkter Gaul. Die Gruselnummern sind dir garantiert.
Die Keulen der Baustelle geben sich gnadenlos, sind jenseits von Gut und Böse angesiedelt.
Kräftig gibt sich der Hammer, der danebengeht. Die Kugel im Bein ist eine schmerzlich grausame Erinnerung.
Du wurdest hektischer, schlägst ein höheres Tempo an. Du musst mit dem rauen Ton zurechtkommen.
Ein plötzlicher Orkanstoß trieb sein Unwesen, der Wind wurde immer stärker, ein Supersturm verdonnerte.
Der grausige Karneval des Todes haute in die Tasten, geht es noch verrückter?
Ein Herkules schmiss die Großflächenschalung um. Einen Türken hat es erwischt.
Ein Toter flackt rum. Du machtest Bekanntschaft mit dem Leibhaftigen. Dass du noch lebst, ist ein Wunder.
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INFORMATIONEN ZUM BUCH
Wolf Reitling
DAS FLATTERN DER FLEDERMAUS
Die Verbiegung der inneren Unendlichkeit
ISBN: 978-3-903190-32-0
1. Auflage Sept. 2020, Hardcover, Fadenheftung, Lesebändchen
Freigegeben ab 16 Jahren!
332 Seiten, Sonderpreis € 5,50
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