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Lisa ist ein fröhliches und aufgeschlossenes Mädchen,
das in der Blüte seiner Kindheit steht und die Welt mit all ihren Facetten entdeckt. 
Sie lebt bei ihrem Vater, zu dem sie emotionalen Zugang hat und den sie über alles liebt.
Johannes Worner hat seit einem literarischen Achtungserfolg vor vielen Jahren kein Projekt zu Ende gebracht
und leidet an einer sich verschlimmernden Alkoholkrankheit. 
An den Wochenenden ist sie zu Gast bei ihrer Mutter Veronika,
die einen mittelständischen Verlag leitet und wenig wirkliches Interesse an ihrer Tochter zeigt.

Doch mit der fortschreitenden Erkrankung von Lisas Vater gerät das Arrangement ins Wanken
und die Frage in den Vordergrund, was der Alkohol nicht nur mit Lisas Vater,
sondern auch mit ihr selbst auf Dauer macht.

Hier liest Bernd Aschenbrenner aus seinem Roman.

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LESEPROBE

Bei Papa im Vorgarten standen schon viele Autos und das Motorrad von Günther, den sie so gerne hatte.
Lisa verabschiedete sich schnell von Paul, Thorsten und Ralph, den sie noch fest herzte,
und sprang schnell zur Haustür.
Mit ihren Geschenken unter dem Arm wartete sie gespannt, dass die Tür aufgemacht wurde.
Leider geschah erst einmal nichts und Lisa klingelte noch einmal. Wieder nichts. Es war typisch.
Lisa drückte ihr Ohr an die dicke Holztür und hörte, dass laut Musik lief.
Also legte sie ihr neues Spielzeug auf den Boden,
trommelte mit beiden Fäusten an die Tür und schrie dabei laut nach ihrem Papa.
Dann drückte sie mit dem Daumen fest auf die Klingel, wieder und wieder,
bis sie schließlich den Schlüssel hörte und die Tür aufging.
„Hallo, meine kleine Prinzessin“, rief Günther,
der sie sofort hochhob und ihr einen dicken Kuss auf die Stirn presste,
„alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag, meine Kleine, jetzt bist du ja schon fast erwachsen.“
„Ja“, sagte Lisa, „und jetzt darf ich bei dir auf dem Motorrad mitfahren.“
„So sieht es aus“, sagte Günther, nahm sie auf den Arm wie eine Puppe und trug sie ins Haus,
während er mit seinen Füßen die Tür rücklings schloss,
„jetzt fahren wir über alle Berge, bis hinter die Grenzen der Welt.“

Lisa strahlte den großen und kräftigen Mann mit dem langen Bart an, als gäbe es nichts Schöneres.
Ihre Geschenke von Mama draußen vor der Tür hatte sie schon ganz vergessen
und freute sich, als sie von Papas Freunden im Wohnzimmer zwar mit einer großen Wolke Rauch,
dafür aber auch mit einem Riesenjubel willkommen geheißen wurde.
Ja, es war schön, dass sie geboren worden war.
Es gab nicht nur Männer, sondern auch Frauen mit schönen Haaren, blond, braun und schwarz.
Viele waren sehr dünn, rauchten ununterbrochen und tranken gerne Sekt oder Bier.
Die Männer hatten ausnahmslos Lederjacken an und tranken ebenfalls Bier oder Whiskey.
Lisa mochten sie alle, sie hoben sie hoch, schleuderten sie ein wenig in die Luft
oder herzten sie ganz fest, sodass sie manchmal etwas nach Luft schnappen musste.
„Auf geht’s“, sagte Papa, „auf in den Garten!“

Günther trug das zierliche Mädchen mit dem Pferdeschwanz nach draußen
und Lisa schmiegte sich ganz nah an seinen Hals, mochte das Kitzeln der Barthaare und die Wärme, die er ausstrahlte.
Die anderen holten Bier und Fleisch aus dem Kühlschrank
und bewaffneten sich mit Salatschüsseln, Tellern und Schnapsflaschen, Gläsern, Servietten und Aschenbechern.
Draußen setzte Günther Lisa auf sein Motorrad.
„Hannes“, schrie Günther, „ich nehm’ die Kleine mit auf ’ne Spritztour, okay?“
Lisa strahlte über das ganze Gesicht. „Echt jetzt?“, fragte sie ganz ungläubig.
„Na, da du jetzt ja mitfahren darfst“, sagte Günther,
„und solange ich noch fahren darf, nutzen wir die Gunst der Stunde.“
„Au ja“, applaudierte Lisa und bewegte sich ganz aufgeregt auf dem Ledersessel.
„Hannes“, schrie Günther nochmal, „alright?“
„Alright, boy“, schrie Papa, „viel Spaß, Herzemaus. Dein Geschenk kriegst du morgen, alright?“
„Alright, Papa“, schrie Lisa aus vollem Munde, klammerte sich an den Lenker
und ahmte Brummgeräusche nach, bevor Günther ihr einen kleinen Kinderhelm überstülpte.

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INFORMATIONEN ZUM BUCH

Bernd Aschenbrenner
DER TAG, AN DEM PAPA DAS MONSTER GETÖTET HAT
ISBN:  978-3-903190-57-3
1. Auflage Mai 2023, Hardcover, Fadenheftung, Lesebändchen
244 Seiten, € 24,20

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